Monatsversammlung 5.12.2020 - Monatsbetrachtungen Dezember 2020

Monatsbetrachtung Dezember 2020

Pünktlich zum Monatsanfang schüttelte Frau Holle ihre Betten, so dass es einen weißen Vorgeschmack auf den Winter gab. Die letzten 10 Novembertage gab es fast jede Nacht etwas Frost. Dies führte zu idealen Bedingungen zur Brutfreiheit der Völker. In der 2. Dezemberwoche kann nun mit der Winterbehandlung begonnen werden. In der Regel wird mit Oxuvar behandelt. Bei der Behandlung ist unbedingt darauf zu achten, dass die Oxalsäurelösung möglichst mit einem dünnen Strahl auf die Bienen in den Wabengassen verteilt wird. Dabei lieber 4-5 mal als nur 2 -3 mal, die Wabengassen entlang fahren. Ein zu dicker Strahl würde dazu führen, dass zu viel von der Lösung auf die Bienen kommt und dann einiges an den Bienen abperlt und verloren geht. Der Behandlungserfolg sollte kontrolliert werden. Deshalb, Schieber sauber machen, gegebenenfalls Kontrollschieber einsetzen. Ich gehe mal davon aus daß etwa so zwischen 200- 400 Milben fallen. Was dann wirklich fällt, werde ich in der Januar Monatsbetrachtung mitteilen. Leider kamen auch Imker die Ende Oktober bzw. Anfang November noch 40 – 60 Milben pro Tag an Totenfall hatten, hier wird das Volk sehr geschrumpft sein bzw. die Kiste ist leer. Der Imker hatte versäumt 14 Tage nach der letzten Varroabehandlung den normalen Totenfall zu kontrollieren. Bei mehr als 3 – 5 Milben an Totenfall wären im September weitere Behandlungen möglich gewesen. Es sind nun zu viele geschädigte Bienen mit einer verkürzten Lebensdauer vorhanden. Diese Bienen leben nicht 4 -6 Monate wie die Gesunden, sondern nur 6 – 8 Wochen bevor sie sterben.

Die Behandlung gibt nun auch einen Überblick über die Volksstärke. Die Bienen sitzen bei niedrigen Temperaturn ruhig in den Wabengassen. So sieht man sofort die Volksstärke. Zwei bis drei Wabengassen voll Bienen sind Sorgenkinder. Vier bis sechs Wabengassen voll sind mittelstarke Völker, bei sechs und mehr gefüllten Wabengassen freut sich der Imker und denkt, wenn nur mehr von solch vitalen und starken Völkern am Stand wären. Von Vorteil ist es, davon Notizen zu machen oder die Beuten zu markieren. So kann man im Frühjahr die Beuten gezielt kontrollieren oder auch frühzeitig vereinigen. Normalerweis sitzen bei 2-zargigen Völkern die Bienen nun größtenteils in der unteren Zarge und zehren nach oben in die Futterkappe. So kommt es daß von oben die Bienen in den Wabengassen oftmals schlecht zu sehen sind. Hier werden die Magazine aufgeklappt um die Oxalsäurelösung einbringen zu können. Sitzen die Bienen überwiegend im oberen Magazin, so heißt das für mich, entweder ist es ein sehr starkes Volk oder was wahrscheinlicher ist, das Volk hat nicht mehr ausreichend große Vorräte im Stock. Deshalb wird bei allen Völkern auch der Futtervorrat abgeschätzt. Auch hier sind Notizen sinnvoll, um dann evtl. mit Futterwaben von überversorgten Völkern auszuhelfen. Wer auf einer Zander -Zarge seine Völker überwintert für den sieht die Situation etwas anders aus. Hier geht der Bienensitz bis an die Folie. Ein normales Volk braucht die ganze Zarge für sich. Auch bei den Futtervorräten heißt es genau schauen und spätestens Ende Februar kontrollieren wie viel davon noch im Kasten ist. Einzargige Völker sind für Futtermangel anfälliger. Dies hängt mit den Räumlichen Gegebenheiten zusammen. Oftmals beginnen sie früher mit dem brüten und verbrauchen so mehr an Futter.
 

Für den Honigabsatz ist der Dezember ein starker Monat. Hier heißt es die gelagerten Honigsorten in entsprechender Aufmachung bereit zu halten. Von den flüssigen Honigen würde ich nur so viel abfüllen wie erfahrungsgemäß in vier Wochen weg geht. Bei den cremigen Honigen spielt dies keine Rolle. Da kann man auch eine größere Menge abfüllen.
 

Ich wünsche eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit und bleiben sie Gesund.
Ihr Vitus Fussenegger