Monatsbetrachtungen Januar 2021

Monatsbetrachtung Januar 2021

Ja liebe Imkerfreunde, nun haben wir schon 2021 und ein Weihnachten und Jahreswechsel liegt hinter uns wie es ihn noch nie gab. Ich hoffe dass ihr von Covid19 verschont geblieben seid und zuversichtlich ins neue Jahr schauen könnt. Leider ist noch gar nicht absehbar wann wieder Versammlungen stattfinden können.

Das spannende Thema bei den Imkern – neben Corona - das in den letzten vier Wochen die Runde machte war, wie sah es bei der Winterbehandlung bei den Völkern aus.
Bereits Anfang bis Mitte Dezember habe ich etliche Berichte von leeren Kästen erhalten. Die Völkerausfälle sind nicht regional begrenzt sondern Landauf und Landab zu vernehmen.
Ich habe letzten Monat ja geschrieben, dass ich berichten werden wie es bei mir steht.

Am Montag 14.12. habe ich morgens die Oxalsäurebehandlung durchgeführt. Die erwärmte Lösung gebe ich in Thermoskannen und gebe die am Standort benötigte Menge in einen Behälter. Von da kann ich dann bequem die Spritze aufziehen. Je nach Volksstärke verteile ich die 35 – 50 ml Lösung auf die Bienen. Schwache Völker bekommen 35 ml, die stärkeren 50 ml.
Ich möchte nun nicht gut dastehen, sondern so berichten wie es an den Völkern tatsächlich war. Erfreulich war, dass keine Ausfälle zu verzeichnen waren. Ehrlich gesagt hat mich das selber überrascht, denn der langjährige Verlust liegt so zwischen 5 – 10%. Übrigens die Prognosen der Fachleute zu den Völkerausfällen liegen bei 15 -20%.
Ich habe an jedem Standort aufgeschrieben auf wieviel Wabengassen die Bienen sitzen und wie es mit dem Futtervorrat aussieht. Klar, auch bei mir gibt es schwache Völker bei denen im März entschieden wird, ob sie aufgelöst oder 1-Zargig weitergeführt werden.

Nun zu den Zahlen. 7 % der Völker saßen auf gut 3 Wabengassen. 9 % hatten mind. 4 Wabengassenvoll und 19 % saßen auf 5 Wabengassen. 40 % hatten 6 Wabengassen mit Bienen und bei 25 % waren es 7 oder mehr Wabengassen voll Bienen. Bei 4 Völker will ich Anfang März nach dem Futter schauen. Alles in allem bin ich damit recht zufrieden. Wie es aber wirklich aussieht zeigt sich im März.
Interessieren wird euch sicherlich auch der Behandlungserfolg. Ich habe 4 Tage nach der Behandlung bei 16 Völkern die abgefallenen Milben gezählt. Von 15 Milben pro Volk bis 750 Milben reicht die Spanne. Hier wird deutlich, dass die Winterbehandlung wichtig ist. Wir müssen uns im Klaren sein, dass wir Mitte bis Ende Juli nicht um eine regelmäßige Befallskontrolle herum kommen. Nur sie gibt uns Aufschluss was an Behandlung notwendig ist. Behandlungsmittel stehen ja zur Verfügung, wir müssen sie nur anwenden.

Auch in 2021 werden die 60%ige Ameisensäure 1 Liter zu 3,60 €, das Oxuvar 5,7%, 275 gr. zu 4,80 € sowie die ApiLifeVar Streifen, 1 Beutel mit 2 Streifen zu 2,20 €, über die Fördermittel verbilligt angeboten. Wer wieder welche bestellen möchte kann dies ab sofort bei mir tun.

ACHTUNG : Nur bis 14. März 2021 kann bestellt werden, da die Listen am 15. März beim Landesverband sein müssen.

In den restlichen Wintermonaten gibt es für die Imker genügend Arbeiten. Vor allem das drahten und richten der Rähmchen braucht seine Zeit. Ich löte da auch schon meine Mittelwände ein. Dies mache ich nur im warmen Keller. Die Mittelwände sollten nicht im kalten eingelötet werden, da sie sich dann bei wärmeren Temperaturen dehnen und es dann evtl. zu welligen Waben kommt.

Es ist auch die Zeit in der man manch guten Vorsatz und Idee Wirklichkeit werden lassen kann. Dies trifft vor allem auf Veränderungen von Beutenteilen und Zubehör zu.
Ich selbst will etwas an den Beutenböden ausprobieren. Die Böden sind die am stärksten beanspruchsten Beutenteile. Wenn ein Magazin 20 -30 Jahre hält, so bringt es ein Boden nur auf 5 – 10 Jahre. Dies aber hauptsächlich wegen der Feuchtigkeit. Regen und Hitze setzen den Farbanstrichen enorm zu. Am besten wird der Boden mit einem Anstrich mit Leinölfirnis geschützt. Allerdings dauert das Einziehen und Trocknen des Leinöls mehrere Wochen. Deshalb wäre jetzt ein guter Zeitraum dazu. Dies alles zeigt auf, dass es bei uns Imkern immer was zu tun gibt. Bei den jetzigen Corona bedingten Einschränkungen ein großer Vorteil.

Ich wünsche euch dazu gutes Gelingen und vor allem bleiben Sie Gesund.
Ihr Vitus Fusenegger